Tusche-Arbeiten

Tusche-Arbeiten


Die Klassiker sind Schellacktusche, Chinatusche und „Rohrers Auszieh-tusche Schwarz“ aus Leipzig. Dann gibt es die klassischen Federn für Zeichnung und Entwurf. Und die Materialien für die Kalligrafie mit den entsprechenden Pinseln sowie Bambus- und Rohrfedern. Berüchtigt auch der Rapidograph von „rotring“, mit dem wir über Jahre im politischen Kampf Lohnverteilungs-Schaubilder gezeichnet haben.


Von der Pike auf habe ich Schrift-Zeichnen gelernt. Mit ausschließlich schwarzer Tusche. Erst viel später habe ich die unterschiedlichen farblichen Tuschen kennengelernt, die besten gibt es mittlerweile von Sennelier. Die Palette der Tusche-Kultur hat sich längst erweitert in ein breites Angebot von Tusche-Markern und Stiften. Die Tuschen kann man „sauber“ und „schmutzig“ einsetzen. „Sauber“ meint: Tusche pur. „Schmutzig“ meint: in Verbindung mit Bleistift, Kohle oder Acryl, beispielsweise. „Schmutzig“ kann auch noch den Umgang mit den Resten von Tuschen bedeuten: Diese Reste der in Wasserbechern ausgewaschenen Tuschepinsel oder -federn ergeben nach ein paar Tagen eine leicht müffelnde „Munke“. Es bildet sich ein Bodensatz von Tuschepigmenten, mit dem man kleinstteilchenhaltige Flächen und Strukturen anlegen kann. Auch dafür gibt es im Folgenden einige Beispiele.

In dieser
An diesen beiden Bildern ist gut zu erkennen, dass ich jeweils die Horizontlinie zu hoch angesetzt habe. So entsteht der Eindruck, als hätte ich die Arbeiten aus einem Turm oder Feselballon heraus gemacht.

Am Cabo de Gata   Unter „Vulkanische Strukturen“ finden sich die Tusche-Zeichnungen von Lanzarote aus dem Winter 1999. Zu Beginn des gleichen Jahres hatten wir in Andalusien schon ein anderes vulkanisches Gebiet entdeckt. In der Nähe von Almeria befindet sich der „Naturpark Cabo de Gata“. Geologisch gehört das überschaubare Gebiet nicht zur Ebene von Almeria und hat schon gar nichts mit der großen und hohen Sierra de Madre zu tun. Stattdessen hat ein lokaler, meernaher Vulkanismus eine Landschaft und ihre Vegetation total geprägt. Menschen siedelten nur kleinräumig und fanden ihr Auskommen in der Fischerei und in einer Salzproduktion. Beide Strukturen existieren heute noch als Residium. Das Gelände einer ehemaligen Silbermine dient heute mit einigen erhaltenen und neuen Gebäuden der Erforschung und Pflege der lokalen Botanik. Hier am Cabo de Gata habe ich zum ersten Mal vulkanische Strukturen mit Tuschen aufgezeichnet.

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