Faszination Trabucco

Faszination Trabucco


Es war im Gargano-Gebiete in Apulien, als wir auf ein umfängliches Trabucco-Areal stießen. Ein „Trabucco“ ist ein Pfahlbau zu Fischfang- zwecken. Sie finden sich an der Adria an verschiedenen Stellen und je nach Küsten-Charakter stehen sie halb auf Sand/Felsen und halb mit den Pfählen im Wasser, andere stehen in einem flachen Meeresabschnitt und sind nur über schmale und äußerst zerbrechliche wirkende Steg-konstruktionen zu erreichen. Diese Konstruktionen bestehen aus Holz (geschlagenen Bäumen), Seilen und Drähten. Eine archaische Angele-genheit mit einer Tradition seit der Renaissance.


Diese „Trabucco“ gibt es in verschiedenen Komplexitätsgraden.  Auf den großen Anlagen befinden sich oft mehrere schwenkbare und riesige Ausleger, von denen aus Netze für den Fischfang ins Meer gesenkt werden. Oft haben sie auf den Plattformen auch Luken, aus denen Körbe für den Fang von Krustentieren ins Wasser gelassen werden. Die meisten Trabucco werden an die Spitze einer Bucht gesetzt, manchmal zu fast unüberschaubaren Anlagen kombiniert.


Für einen an grafischen und filigranen Strukturen Interessierten hält die Kombination von Holzbalken, Brettern, Seilen und Drähten phantastische optische Eindrücke bereit. Dutzende, ja manchmal hunderte von Drähten werden sichtbar, wenn man sich dem Trabucco nähert. Und man erkennt, dass das Ganze eine fragile und doch stabile Konstruktion ist. Die Anlagen würden keinem Sturm standhalten, wenn diese Seile und Drähte nicht von allen denkbaren Positionen aus zur Sicherung beitrügen. Eine Offenbarung also in Sachen Handwerkskunst und Küstenkenntnissen der Fischer. Heute sind manche Trabucco für den Restaurant-Tourismus erschlossen. Frischer Fisch aus Sichtweite. – Die folgenden Arbeiten gehen auf eigene Fotos und Zeichnungen zurück, ein anderer Teil der Motive stammt aus dem Internet.

Share by: