Raumkunde

Raumkunde


Mein berufliches Leben beginnt mit der Ausbildung zum Schriftsetzer. Ich hatte das Glück in einem Verlagsunternehmen der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ zum „Stift“ zu werden. Ich durchlief in den zweieinhalb Jahren Ausbildung die verschiedenen Abteilungen der drucktechnischen Erzeugungen. Die Eindrücke und Räumlichkeiten der Druckindustrie haben mich früh geprägt. Dabei hatte ich es mit kleinen und großen Maschinen zu tun und mit entsprechenden Räumlichkeiten. 


Später arbeitete ich als Redakteur der Zeitschrift „Kommune“ in unmittelbarer Nähe der Satz- und Druckräume von CARO-Druck in Frankfurt/M. Auch hier wieder die Begegnung mit verschiedenen Raum-Strukturen. Unter den Decken in jedem Fall technischen Strukturen, wie Belüftung und Befeuchtung. Wenn solche Räume leer stehen – weil die Druckerei Ende 2012 geschlossen werden musste und die Maschinen verkauft wurden –, kommt das einem ästhetischen Schock gleich. Jedenfalls dann, wenn man sich auf diese leeren Räume einlässt.


Das habe ich während einer kollektiven Kunstaktion im Frühjahr/Sommer 2015 gemacht. Zunächst mit Fotos und Zeichnungen vor Ort. Danach habe ich an einem Zeichnungs-Zyklus gearbeitet und dann im Medium des Handdrucks. In nur wenigen Wochen habe ich ausführlich an dieser „Raumkunde“ gearbeitet. Dabei ging es nicht um die Wiedergabe der Realität (die ist schmutzig und trist, trotz spannender Raum-Architektur), sondern um einen einen Stimmungsaufruhr. Hier eine Dokumentation der Ergebnisse von 2015 und die Folgen in "Raumphantasien". Von Raumstrukturen kann ich seitdem nicht mehr lassen.

Raumphantasien

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